Geschichte
Entstehungsgeschichte des HOTEL ENGEL LIESTAL
(Die Auszüge aus alten Überlieferungen sind kursiv dargestellt)
Im Jahre 1697 gelangte der Liestaler Bürger und Rotgerber Hieronymus Imhoff mit einem Begehren an den Basler Rat:
„…in seiner Behausung vor all hiesigem Obern Thor an der Landstrass genannt zum Engel, eine Meyen-Wirschaft einrichten zu dürfen.“
Um den möglichen Einsprachen durch die ortsansässigen Wirte zu entgehen, schlug Imhoff vor:
„… anders nichts denn Wein, Käs und Brot zu geben, zumahlen allen verbrauchenden Wein nirgend anderswo als in dem Städtlein Liechstal zu erkauffen.“
Um 1750 kaufte der Bäcker Johann Jakob Schaub die Meyen-Wirschaft zum Engel.
Am 3. Juli 1801 wendet sich der Schwiegersohn von Johann Jakob Schaub, Martin Leutenegger, an die Verwaltungskammer des Kantons Basel mit der Bitte, ihm gemäss dem neuen Wirschaftsgesetz ein Tavernenrecht für die Dauer von zehn Jahren zu erteilen:
„Mit diesem bin ich so frey ihnen Bürger Verwaltern ein Anliegen zu eröfnen, welches ich schon lange in Aussuebung bringen zu können, es ist nemlich folgendes. Nahe von dem Oberen Thor an der Landstraße zu Ließtal besitze ich eine Behaußung Nr. 112 in welcher schon seit 50 Jahren und mehr ein Wein Gewerb im kleinen getriben worden. Die vorzügliche Bequemlichkeit der Lage und Einrichtung dieses Hausses für die durch Reißenden ist Ursache, daß schon viele derselben den Wunsch trugen Warme Speißen bey mir zu genießen und Nacht Lager finden zu können. Da nun zudem das Wein und Wirschafts Geschäfte eines Theils zur Erhaltung meiner Famille ist, als ist es meinen sehnlichster Wunsch diesen Beruff vollkommen treiben zu dürfen, bis hieher da ich im kleinen wirtschafte, weder Unordnung noch Unsittlichkeiten in meinem Hauße geduldet worden, und daß jederman so wohl im rechten Maaß des Geträncks als im Preis mit mir zu friden war, dero wegen Bürger Verwalter bitte ich ihrer habenden Vollmacht, laut Gesetz von 20ten Wintermonath 1800 mir ein Tavernen Wirtschafts recht zu erteilen und mir ein Patent auf Zehn Jahre hin dafür zu kommen zu lassen.“
Dem Gesuch von Martin Leutenegger wurde entsprochen und am 20. Juli 1801 das Recht bestätigt, unter dem Schild eines Engels, die Tavernenwirtschaft auf zehn Jahre zu führen.
Einen Monat später kaufte der Metzger Martin Leutenegger von seinem Schwiegervater Johann Jakob Schaub für 11’400 Schweizerfranken die Behausung Nr. 112.
1822 erhält der Engelwirt Wernhard Stohler das immerwährende Tavernenrecht für sein Haus gegen eine einmalige Gebühr von 200 Louis d’or.
Damit ist der seit dem 17. Jahrhundert immer wieder aufflammende Kampf der drei renommierten Liestaler Wirte gegen die neue Wirtschaft zum Engel beendet worden und gleichzeitig die rechtliche Grundlage geschaffen worden, die den Engelwirten bis heute die Existenz sichert.
1848 kauft der Metzger Heinrich Baumgartner den Engel.
1866 werden Gysin, Anttlin und Konsorten als neue Eigentümer genannt.
1869 übernimmt der Wirt des gegenüberliegenden Wirtshauses Neuhaus, Jakob Brüderlin den Engel, 1872 steigt sein Bruder Emil ins Geschäft ein.
1882 ist Adolf Handschin-Buser der neue Engelwirt und
1893 erwirbt Albert Hess-Pfenninger das Wirtshaus und verkauft es
1894 an den Reigoldswiler Landwirt Theophil Hartmann-Plattner. Knapp 100 Jahre blieb der Engel im Familienbesitz der Hartmanns, bis er
1998 in den Besitz von Jakob und Esther Grieder überging. Unter ihrer Schirmherrschaft wird das Hotel komplett neu gebaut.
1999 beginnt der Bau. Die legendäre Frontfassade, der Dachstuhl, mit einem 17 Meter langen Firstbalken, sowie einige der alten Elemente im Innenbereich wurden erhalten.
Am 15. August 2001 eröffnet das HOTEL ENGEL LIESTAL in neuem Glanz.